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1# Meine Einblicke: 9. Reutlinger Friedhofstage 2023

Michael Langner • Mai 10, 2023
Eingeladen als Vortragsredner von der „solutioncube GmbH“ für die „9. Reutlinger Friedhofstage“ möchte ich einmal einen neuen Blick auf die Bestattungsbranche mit Ihnen zusammen werfen - weit ab von den üblichen Blog-Beiträgen, die ich oder andere Blogger strukturiert und themenbezogen verfassen.
 
Ich möchte Sie heute einfach einmal mitnehmen und meine Erlebnisse bei den Reutlinger Friedhofstagen von der Hinreise bis zur Abreise mit Ihnen teilen.

Mein herzlicher Dank geht an die Projekt-Managerin, welche wirklich alles super koordiniert und sich selbst um meine grandiose Unterkunft gekümmert hat, aber natürlich auch an alle Beteiligten der „solutioncube GmbH“!

 

Aber nun möchte ich Ihnen etwas Feedback geben über die Reise und meinen Vortrag.

 

Wer mich und den Bestattungs-Blog verfolgt, hat bestimmt schon meinen Beitrag aus der Coronazeit über die Digitalisierung einer Trauerfeier gelesen, denn genau diesen Blog-Beitrag haben die Veranstalter über Google gefunden und fanden das Thema sehr interessant.

 

Im Februar hat die Projekt-Managerin mich dann via eMail kontaktiert und nach ein paar eMails und Telefonaten wurde ich dann auch schon gebucht, um am 03.05.2023 einen Vortrag zu diesem Thema zu halten.


Obwohl ich mich seit Jahren hauptsächlich mit der digitalen Welt beschäftige, war für mich das Sprechen vor einem Publikum natürlich eine neue Herausforderung, denn wer Jahre kein Auto gefahren ist, der muss in der Regel auch mit Nervosität rechnen, wenn er dann wieder am Steuer sitzt. Und so war es bei mir.

 

Als erstes überlegte ich, mit dem Auto zu fahren, aber nach der letzten langen Autofahrt, die ich hinter mir hatte und dies waren nur ca. 200 km, wollte ich dann doch keine vermutlich 6 1/2 Stunden fahren.

 

Also entschied ich mich für die Deutsche Bahn (DB) und kaufte mir die Fahrtickets für über 600 km Bahnfahrt bis zum Tagungsort. Insgesamt legte ich somit über 1200 km in nur 2 Tagen mit dem Zug zurück. Die 1h Autofahrt von meinen Dörfchen, wo ich lebe, bis Falkenberg, wo ich meine Zugreise startete und von Falkenberg wieder zurück, sind in der Berechnung nicht inbegriffen.

 

Gesagt getan, also stieg ich voller Vorfreude in den Zug ein und kam auch bei der Hinfahrt nach Reutlingen super durch, ohne große Komplikationen, die man sonst von der DB erwartet.

Zirka 16 Uhr am Bahnhof in Reutlingen angekommen, brauchte ich nur aus dem Zug aussteigen und ich sah gleich das für mich gebuchte Hotel. Nicht mal 50 Meter und ich war an der Rezeption des Hotels und konnte ohne große Mühe in mein Zimmer einchecken.

 

Die Fahrt mit dem Fahrstuhl genoss ich auch, denn entweder flog ein animierter Kolibri durch den Fahrstuhlspiegel, oder ein blauer Schmetterling. In der 3. Etage angekommen fiel ich fast schon in mein Zimmer und konnte mich nach der langen Fahrt erst einmal wieder frisch machen.

 

Alles lag zentral und so konnte ich mir auch einen kleinen Einblick von Reutlingen selbst machen, aber ich verzog ich mich dann doch wieder ins Hotelzimmer und packte den Laptop aus, um auch noch einmal die Präsentation durchzugehen. Die Zeit verging echt schnell und so legte ich mich dann in das Doppelbett, las noch ein bisschen in einem Buch und kam dann auch zur Ruhe.

 

Um 7 Uhr jedoch klingelt mein Wecker und ich ging zum Frühstück in den Saal, wo ein gutes und ausgewogenes Frühstück zur Auswahl bereitstand. Aber um nicht mit einem zu vollen Magen in den Vortrag zu gehen und müde zu werden, aß ich nur 2 Brötchen und trank einen leckeren Multivitaminsaft dazu.

 

Nachdem ich dann mit allem fertig war, ging es zur Tagung im Reutlinger Spitalhofsaal und auch dies war nicht weit entfernt und ohne Probleme zu Fuß zu erreichen.

 

So ging ich also voller Aufregung zum Vortragsort und wurde auch gleich mit einer freundlichen Begrüßung von der Projekt-Managerin empfangen, während ich draußen noch nach dem richtigen Eingang gesucht hatte.

 

Das ganze Team und auch das Klima waren angenehm aufgelockert und wirklich sehr herzlich, aber trotzdem war ich natürlich enorm aufgeregt.

 

Und so füllte sich der Saal mit knapp 60-70 Menschen, für mich seit langem wieder eine neue Herausforderung, denn ich habe zwar in der Zeit im Bestattungswesen kleine stille Trauerfeiern auch mit einer kleinen Trauerrede begleitet, aber dann wieder vor so vielen Menschen zu stehen, war letztendlich doch eine ungewohnte Erfahrung.

 

Ich war nun als 3. Redner eingeplant und um 11:30 begann mein Vortrag. Ich ging also auf die Bühne und eines meiner ersten Worte war unter anderem „Wow, jetzt wo ich doch wieder hier vorne stehe, bin ich wirklich sehr aufgeregt!“

 

Ich merkte, der Satz kam bei mir für die Seele gut an und auch die Teilnehmer konnte ich meiner Ansicht nach ein bisschen auflockern.

 

Und so begann ich mit meiner Präsentation und anders als gedacht, war ich durch meine Aufregung mit der Präsentation schon nach einer halben Stunde fertig, aber die Gäste, welche aus Vertretern der Kommunen und Bestattern bestanden, waren sehr respekt- und verständnisvoll.

 

Danach kamen auch schon die ersten Fragen, denn das Thema Digitalisierung ist bei uns in Deutschland noch lange nicht vollumfänglich angekommen, obwohl wir mittendrin sind und nicht erst am Anfang.

Allein die Bestattung ist schon ein sensibles Thema und dann noch die Digitalisierung einzubringen ist noch ein Schritt weiter aus der Komfortzone für die meisten Menschen.

 

Was ich allein mit diesem Blog schon für Wirbel erzeugt habe und welche Menschen er erreicht hat ist grandios in zweierlei Hinsicht.

 

Aber zu dem Programmpunkt „Frage-Antwort-Runde“ kamen dann natürlich etliche Fragen zu meinem Thema zusammen und die versuchte ich bestmöglich zu beantworten.

 

Ungefähr 10 Min. vor meiner ursprünglichen Redezeit war ich fertig und voller Adrenalin versuchte ich, ruhig und gelassen zu wirken, ob man aber auch von außen die Gelassenheit spürte, wage ich zu bezweifeln - *Zwinker*.

 

Auf jeden Fall hatte ich diese Etappe der Reise geschafft und mir wurde vom Veranstalter angeboten, länger zu bleiben, um z.B. auch am Abendprogramm teilzunehmen, aber durch familiäre Verpflichtungen konnte ich dieses Angebot nicht wahrnehmen.

 

Und unter uns, ich war auch froh, wieder entspannen zu können - das dachte ich wenigstens, aber jetzt begann erst die wirklich richtige Tour durch die BRD.

 

Am Bahnhof angekommen dachte ich, ich hätte noch mehr als Zeit, bis ich einen Anruf bekam, dass durch Streikt mindestens 1 Zug auf meiner Strecke ausfiel. Da hatte ich die Deutsche Bahn zu früh gelobt und gerade für mich, der seit Jahren mal wieder in die „große weite Welt“ rausging, war dies natürlich nicht gerade erfreulich.

 

Aber so stieg ich einfach in Züge ein, um an mein Ziel zu kommen, denn bezahlt hatte ich eh schon, dachte ich mir, also wollte ich auch nach Hause kommen.

 

Von Reutlingen ging es erst einmal nach Stuttgart. Von Stuttgart nach Mannheim. Von Mannheim nach Wittenburg und von dort aus nach Falkenberg. So schleppte ich mich Stück für Stück durch die BRD.

 

Aber das Resultat der Anstrengung war, ich war sogar 1h eher am Zielbahnhof als eigentlich geplant.

Resümee:

 

Meine Reise war für mich ein großartiges und erlebnisreiches Ereignis und ich kann mich nur bei allen verantwortlichen Menschen der Firma „solutioncube GmbH“ und natürlich auch bei der Projekt-Managerin bedanken!

 

Wie man an der Story sieht, kann wirklich aus Steinen, die einem (die Deutsche Bahn) in den Weg legt, dennoch etwas sehr Schönes werden.

 

Schlussworte:

 

In der Rückschau auf die gesamte Tagung lässt dieser Einblick eines Redners (im Bestattungswesen) erkennen, dass das Leben aus vielen Blickwinkeln betrachtet werden muss und so ist es auch mit den Themen, die ich in meinem neuem Blog-Format „Meine Einblicke“ anspreche. In der Bestattungsbranche gibt es so viele Menschen aus unterschiedlichen Bereichen, die wichtig sind, um eine optimale Trauerfeier zu arrangieren. Dazu kommen auch die unzähligen Faktoren, die durch Vorstellungen und Wünsche von Verstorbenen, Verwandten oder Bekannten mit einfließen und diese können in guter Zusammenarbeit für jeden einzelnen zu etwas Einzigartigem werden.


Ihr Michael Langner vom Bestattungs-Blog

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