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See Bestattung Teil 1: Der Einstieg

Oliver Warth • Aug. 02, 2022

Die Schiffsglocke schlägt 4 mal, - dann schweigen alle an Bord.

 

Mein Name ist Oliver Warth, ich bin Festlandbestatter und will Ihnen trotzdem im Folgenden die

Geschichte, die Abläufe und die Möglichkeiten der Bestattung auf hoher See nahebringen.

In unserem Bestattungshaus in den Mittelgebirgen Westdeutschlandes kommt es immer wieder vor, dass Kunden eine Seebestattung wünschen.

Beim Gedanken an eine Bestattung auf hoher See sehen viele Menschen ganz bestimmte Bilder vor

ihrem inneren Auge. Bilder von Körpern in weißes Segeltuch eingewickelt auf einer Planke liegend

und mit andächtigen Worten des Kapitäns wird die Planke an einer Seite angehoben und der

eingewickelte Körper rutscht über die Reling ins Wasser. Meist gehört zu diesen Bildern noch ein

Segelschiff und die Mannschaft besteht aus verlumpt aussehenden und ausgemergelten Piraten mit Holzbeinen und Augenklappen. Von der Realität sind diese Bilder allerdings sehr weit entfernt.


Die Bestattung eines toten Menschen als Körper durch Übergeben des Leichnames an das Meer gab es zwar seit Menschen die Weltmeere befahren, aber seit die Schiffe so groß und seetüchtig wurden, dass es auch Kühlräume an Bord gibt, werden verstorbene Menschen nicht mehr an Ort und Stelle über die Reling gekippt. Diese Bestattungsart, die aus Platznot und Seuchenschutz heraus erforderlich wurde, nennt man Seemannsbestattung und diese Bestattungsart ist heute weltweitverboten.


Wenn wir heute von einer Seebestattung reden, dann reden wir davon, dass eine Urne der See

übergeben wird. Bestattung einer Urne auf hoher See hat in Deutschland gerade mal eine Tradition

von 50 Jahren. Im Jahr 1972 hat der Hamburger Kapitän Horst Hahn die erste gewerbliche Bestattung einer Urne in der deutschen See angeboten.

An diesem Konzept, das Kapitän Hahn damals aufgestellt hat, hat sich bis heute nicht viel geändert. Der verstorbene Mensch wird feuerbestattet in einem Krematorium. Die Asche wird dann an die Reederei versendet. Wenn vom Bestatter oder vom Krematorium bereits eine Seeurne verwendet wurde, dann wird diese so aufs Schiff gebracht. Wenn nicht, dann wird die verplombte Aschekapsel geöffnet und die Körperasche wird in eine Seeurne umgefüllt. Diese Seeurnen sind derart konstruiert, dass sie schwer genug sind langsam zu sinken, aber auch so schnell in Wasser auflösbar, dass am Meeresgrund nur noch die Körperasche in einem Haufen übrigbleibt. Meist bestehen sie aus gepresstem Salz oder Zellulosestoffen.


Das Schiff fährt hinaus auf die hohe See. Das ist der Bereich außerhalb der 3-Meilen-Zone.

Dort werden spezielle Bereiche angefahren, über denen keine Schifffahrtsrouten und

Fischereigebiete liegen. Ist der geplante Beisetzungsort erreicht, so stoppt das Schiff. Die Urne wird an der Außenreling herabgelassen, je nach Wunsch der Angehörigen noch mit Blumenschmuck oder dem Nachwerfen

von Blütenblättern. Dann wird traditionsgemäß 4 mal die Schiffsglocke geschlagen. Dieses

Glockensignal erklingt dann, wenn die Seewache zu Ende ist und die Wachmannschaft ausgetauscht wird. Nach einer Schweigeminute fährt das Boot noch einen Kreis um die Stelle und die Zeremonie ist damit zu Ende.

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